Viele Menschen schwören auf den erotisch-sexuellen Mehrwert des Frühlingsflirts, während andere der festen Überzeugung sind, dass man sich in puncto Bettgeschichten am winterlichen Fest der Liebe am besten verlustieren kann. Aber ist wirklich etwas dran, am Mythos, dass der Sex zu einer bestimmten Jahreszeit am besten sei? Und woran bemisst sich dieser Mehrwert dann eigentlich?
Wie ergiebig, also ergebnisreich darf’s denn sein?
Soll das Ergebnis eine Schwangerschaft sein, sieht es so aus, als wären der Herbst und Winter dafür prädestiniert – zumindest in Deutschland. Denn hier kamen die meisten Kinder in den vergangenen fünf Jahren Statistiken zufolge entweder im September, im Juli oder im August zur Welt, was Zeugungen zwischen Oktober und Dezember entspricht. Aus biologischer Perspektive ergäbe das auch insofern in gewisser Hinsicht Sinn, als das Testosteronlevel bei Frauen wohl im Herbst auf seinem Höchststand ist und zum Sommer hin langsam nachlässt. Was bei ihnen dann auch im Herbst und Winter für eine möglicherweise höhere Libido sprechen könnte.
So betrachtet dürfte man aber eigentlich mit mehr Geburten im Sommer rechnen. Indes: Man darf auch bestimmte Gegebenheiten wie die Tageslänge, die Temperaturen etc. nicht außer Acht lassen. Zudem hat man sich für den Herbst und Winter Nahrungsreserven zugelegt und ist nun einer für die Fortpflanzung besseren Verfassung als gegen Ende eines (harten) Winters. Zumindest ist das eine These – die aber freilich noch wissenschaftlich genauer untersucht werden muss.
Was sich aber unabhängig von der Fortpflanzung sagen lässt? Wann man Sex als besonders lustvoll empfindet, hängt im Wesentlichen von den eigenen Wünschen und Vorstellungen ab. Und dazu haben wir doch alle unsere eigenen Ideen, oder?
Welche Vor- und Nachteile bringen die jeweiligen Jahreszeiten mit? – der Schnellcheck
- Herbst (Oktober bis Dezember): Im Herbst ist der Vitamin-D-Spiegel dank der im Sommer getankten Sonne noch vergleichsweise hoch. Und auch der Testosteronspiegel von Frauen erreicht jetzt sein höchstes Level, was sich positiv auf ihre damit verbundene Libido auswirkt. In Kombination mit gutem Essen, einem gewissen Kuschelfaktor und Zweisamkeitsgelegenheiten wie Weihnachten erweist er sich also als durchaus sexier als sein Ruf.
- Winter (Januar bis März): Wenig Sonne, wenig Vitamin D, Kälte und Dunkelheit – nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für die spontane heißer Nummer. Oder doch? Immerhin gibt es ja den Karneval – und da sind natürlich auch einige flirtlaunige Menschen unterwegs.
- Frühling (April bis Juni): Im Frühling kommen die Menschen allmählich wieder aus ihren kuscheligen Höhlen heraus, während die Winterjacken zurück in die Schränke wandern. Grund genug, mehr oder weniger schlagartig an der eigenen Figur zu arbeiten. Denn im Zuge der aufkommenden Frühlingsgefühle und beim Plus an Sonnenlicht und Bewegung kann man doch hervorragend den eigenen Marktwert testen, oder? Es muss ja nicht gleich aus jedem Flirt auch ein Fick entstehen
- Sommer (Juli bis September): Die jetzt wesentliche Frage lautet: Wie heiß ist zu heiß? Denn wenn der Schweiß in Strömen fließt, hat man oft keine Lust mehr auf überbordende körperliche Aktivitäten. Nicht einmal dann, wenn man knackige nackte Tatsachen zu sehen bekommt und sich im Schweiß Pheromone befinden, die möglicherweise vorteilhaft für das Anwerben neuer (Sex-)Partner*innen sein könnten. Was im Sommer aber potenziell vorteilhaft sein kann: Viele Leute genießen die Wärme und freuen sich über die verschiedensten, durchaus auch erotischen Veranstaltungen wie Festivals, Beach-Partys und Co. Außerdem ist der gute alte Urlaubsflirt zuweilen nicht zu verachten …
Merke: Warum sich nur auf eine Jahreszeit beschränken?
Schließlich gibt es nicht DIE beste Jahreszeit für Sex, weil das Ganze unterm Strich schon eine wirklich individuelle Geschmackssache ist – Stichworte Licht, Temperaturen und Kicks durch andere Faktoren. Gerade die sind oftmals davon abhängig, inwiefern und wie stark man sich von bestimmten Trends aus Werbung und Medien beeinflussen lässt.
Stichwort unter anderem
Cuffing Season: Was die*den einen schon beim Klang des Begriffs und Blick in den Kalender auf die (Partner*innen-) Jagd gehen lässt, lässt andere Menschen vielleicht komplett kalt oder sorgt sogar eher dafür, dass erotische Ambitionen vor der Tür bleiben müssen.
Es gibt also – wie fast immer im Sexleben – kein allgemeingültiges Patentrezept; vielmehr müssen wir uns alle unsere eigenen Rosinen herauspicken. Aber das kann sich natürlich auch als echte Chance für unsere individuelle Befriedigung entpuppen …